Workshop: Trauma und Sport

  • Beitrag veröffentlicht:Juli 14, 2022

Psychische Ausnahmesituationen und überwältigende Ereignisse hinterlassen Spuren in unserem Körper und können unser Erleben nachhaltig beeinträchtigen. Der Krieg in der Ukraine führte bei vielen Menschen zu Gefühlen der Fassungslosigkeit, einem bedrohten Sicherheitsempfinden und Angst. Etwa 8,8 Millionen Menschen aus der Ukraine überquerten bis Anfang Juli 2022 die Grenze eines Nachbarlandes auf der Suche nach Schutz und Sicherheit (Quelle: Statista). Auch in Deutschland kam eine große Zahl aus der Ukraine geflüchteter Menschen an, unter denen viele Kinder und Jugendliche waren, die Schritt für Schritt in Regelangebote integriert wurden und werden.

Wir erlebten eine Welle der Solidarität und des Mitgefühls und Organisationen, die sich voller Tatendrang dafür engagierten, Menschen aus den Kriegsgebieten zu unterstützen. Der behutsame Umgang mit Menschen in Krisen und traumatischen Lebensereignissen kann im Sportkontext (z.B. in Schulen, Vereinen oder Verbänden) eine neue Herausforderung für ehrenamtliche Helfer*innen darstellen. Um Organisationen und ehrenamtliche Helfer*innen in der Arbeit mit vulnerablen Gruppen zu unterstützen, bieten wir den Workshop Trauma und Sport seit April 2022 kostenfrei für externe Organisationen an.

Inhaltlich werden Themenbereiche aufgegriffen, die ehrenamtlichen Helfer*innen “Tools” für die traumasensible Gestaltung von Sportangeboten an die Hand geben:

  • Selbsterfahrung mit körperorientierten Angeboten
  • Wissensvermittlung zu den Auswirkungen von Traumata auf Gedanken, Gefühle, Körperreaktionen und Verhalten
  • Vermittlung von Handlungsmöglichkeiten für die traumasensible Gestaltung von Sporteinheiten
  • Wissensvermittlung zu Anlaufstellen, wenn die eigene Handlungskompetenz überschritten ist

Einen tieferen Einblick in die Rahmenbedingungen und Inhalte gaben Louisa Ramsaier und Alice Rickert am 20.06.22 im “Offenen Sportkanal” des Arbeitskreises Sport und Bewegung im Bundesverband Deutscher Stiftungen. Die Aufzeichnung finden Sie hier.

Zwischen April und Juni 2022 fanden vier Workshops für unterschiedliche Organisationen aus dem Sportkontext statt. Die insgesamt 39 Teilnehmer*innen erlebten, wie körper- und bewegungsorientierte Übungen dazu beitragen können, spielerisch einen Zugang zu positiven Körpererfahrungen zu erlangen. Neben der Wissensvermittlung hat der Workshop einen hohen Praxisanteil, in dem die Teilnehmer*innen über die Selbsterfahrung Spiele und Übungen kennenlernen.

Das sagen die Teilnehmer*innen:

„Wir werden einige Inhalte aus der Fortbildung in unseren Gruppen bzw. in die Fortbildungen für unsere Trainer*innen und Ehrenamtlichen übernehmen. Der Workshop war wirklich sehr inspirierend und ich habe sehr viel Neues gelernt.”

“Euer Trauma-Input hat mich noch nachhaltig beschäftigt, obwohl es nur ein so kurzer Überblicksausschnitt war. Ich bin der Meinung, dass ihr bei uns genau diejenigen erreicht, die früh genug davon profitieren und Euer Wissen so in die Vereinslandschaft tragen können”

Wenn auch Sie genauer wissen möchten, wie eine traumasensible Gestaltung von Sportangeboten im pädagogischen Kontext gelingen kann und welche Faktoren dabei berücksichtigt werden müssen, melden Sie sich gerne bei Louisa Ramsaier unter ramsaier@step-stiftung.de.

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