Diesen und ähnlichen Fragen widmen wir uns in den nächsten Monaten gemeinsam mit Schüler*innen der Vigelius-Gesamtschule, der Emil-Thoma-Realschule und der Pestalozzi Realschule im Rahmen des Projektes #notmystereotype. Dieses besteht aus zwischen zehn und dreizehn Workshopeinheiten, die ab Anfang November einmal wöchentlich an den entsprechenden Schulen mit Schüler*innen der 7. bis 10. Klassen stattfinden. Konzeptionell angeleitet und begleitet werden unsere kick teamer*innen dabei von Equaletics e.V. aus Köln. Equaletics stellt sich selbst auf ihrer Homepage als „unabhängiger feministischer Zusammenschluss mit dem Ziel, Prozesse und Strukturen im Sport zu etablieren, die allen Menschen eine gerechte und selbstbestimmte Teilhabe ermöglichen“ vor. Für einen Briefing Workshop durften wir Lisa Steffny von Equaletics bereits in Freiburg willkommen heißen und in einem intensiven Austausch gemeinsam mit den kick teamer*innen Methoden kennenlernen und unsere eigene Rolle, eigene Vorurteile und Diskriminierungserfahrungen reflektieren.
In den einzelnen Workshopeinheiten soll es darum gehen, wie Stereotype, Diskriminierung und Vorurteile im und durch den Sport wirken und wie Medienberichterstattung zur Reproduktion geschlechtsspezifischer Rollenbilder beitragen. Nicht zuletzt möchten wir aber die Frage stellen, wie wir Sport und Bewegung nutzen können, um Diskriminierung, Ausschluss und Gewalt sichtbar zu machen und diesen entgegenzuwirken. Rassismus und Sexismus, sowie Diskriminierung aufgrund bestimmter Schönheitsideale, Behinderungen und Gewicht finden ihren Ausdruck nicht nur in bewussten, extremen Gewaltanwendungen, sondern auch in alltäglichen, vermeintlich (!) unbedeutenden, häufig unbewussten Handlungen, sogenannten Mikroaggressionen, und schreiben sich tiefgehend in alltägliches Verhalten und Habitus ein. Diskriminierung und gesellschaftliche Machtverhältnisse spiegeln sich folglich auch auf körperlicher Ebene wider. Als umso vielversprechender betrachten wir daher die enge Verbindung aus Reflexion und Praxis und den Ansatz uns gemeinsam mit den Schüler*innen über Sport und Bewegung, Spaß und Spiel an diese komplexen und sensiblen Themenbereiche anzunähern.
Zu den Highlights der Workshops zählt zudem das Kennenlernen verschiedener Trendsportarten, wie Spikeball, Quidditch und Slackline, die insbesondere hinsichtlich geschlechtsspezifischer Stereotype weniger vorgefärbt sind als andere Sportarten. In diesem Rahmen lädt Equaletics Freiburger Vereine ein, die diese den Schüler*innen näher bringen werden.
Wir sind gespannt auf die kommenden Wochen, die Workshopeinheiten und gemeinsamen Lernprozesse. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei den Schulen und Equaletics für die Zusammenarbeit und Offenheit bedanken.